Kinder sind wie Schmetterlinge im Wind

Manche fliegen höher als andere,
doch alle fliegen so gut sie können.
Warum vergleichen wir sie miteinander?
Jeder ist etwas besonders,
jeder ist wunderbar und einzigartig

 
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Konzept tiergestützte Pädagogik

Geschichte

Die Geschichte der tiergestützten Intervention hat ihren Ursprung in den USA. Sie ist noch sehr jung. Das Interesse an der Mensch- Tier- Beziehung und ihren Konsequenzen für unsere Gesundheit wuchs erst ab den 1960er Jahren deutlich an. 1977 gründetet sich in Oregon die „Delta Society“, die sich bis heute intensiv der Erforschung und Umsetzung der tiergestützten Therapie und tiergestützten Aktivitäten widmet. Zeitgleich wurde in Österreich das Institut für interdisziplinäre Erforschung der Mensch- Tierbeziehung unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Konrad Lorenz gegründet. Dieses hat seit 1990 unter der Leitung von Dr. Denis C. Turner in der Schweiz einen weiteren Sitz. Seit den achtziger Jahren wird die Wirkung der Tiere auf Menschen auch in Deutschland erforscht.


Erst in den 1990er Jahren begannen erste Organisationen im deutschsprachigen Raum zunächst Therapiebegleithunde nach US-  amerikanischem Vorbild auszubilden und einzusetzen. Erst nach und nach kamen andere Tiere in tiergestützten Interventionen zum Einsatz. In der 2000er Jahren wurden in Europa Dachverbände gegründet, welche sich dafür einsetzten die Qualität der Aus- und Weiterbildung zu vereinheitlichen und zu verbessern.


Es ist in Deutschland mittlerweile bekannt, dass Tiere als Co- Therapeuten eingesetzt werden, zum Beispiel in der Delphintherapie, im therapeutischen Reiten, als Assistenzhund oder im Besuchsdienst in Altenheimen. In den letzten Jahren haben sich Tiere als therapeutische Helfer in Deutschland etabliert. Auf diesem wissenschaftlich fundierten Ansatz basiert auch die tiergestützte Therapie, die in Deutschland noch am Anfang steht.

 

Definition

Tiergestützte Pädagogik ist eine zielgerichtete, geplante und strukturierte Intervention, die von professionellen Pädagogen angeleitet wird. Der Fokus der Aktivitäten liegt auf akademischen Zielen, auf pro-sozialen Fertigkeiten und kognitiven Funktionen. Die Fortschritte der Teilnehmer werden gemessen und dokumentiert.

 

Wirkung und Inhalte der tiergestützten Pädagogik

Die tiergestützte Pädagogik nutzt die positive und einmalige Wirkung der Tiere bei Erziehung und Bildung. Die Verknüpfung der tiergestützten Pädagogik mit der mit der Umweltbildung beinhaltet ein bisher unausgeschöpftes Potential, um bei kommenden Generationen mehr Umweltbewusstsein aufzubauen und sie zu nachhaltigerem Handeln anzuleiten. Tiergestützte Aktivität (oder auch Animal- Assistend- Activites) bietet die Möglichkeit der Unterstützung bezogen auf motivationale, erzieherische, rehabilitative und oder therapeutische Prozesse, um dadurch die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.


Die Verknüpfung mit der Bewegungsförderung beinhaltet die Chance die Kinder für körperliche Aktivitäten zu begeistern und zu animieren. Kleintier wie Hasen oder Meerschweinchen aber auch Hunde Pferde, Esel Hühner……..bieten Kindern Nähe und die Möglichkeit Verantwortung und Sozialverhalten zu lernen und zu üben sowie Empathievermögen zu entwickeln.

 

Wissenschaftliche Erkenntnisse der Wirkung von Tieren auf Menschen

Als positive Seite der Tierhaltung und des Tierkontaktes wird immer wieder die wesentlich erhöhte Lebensfreude durch den Kontakt mit dem Tier erwähnt. Es wird von vermehrter körperlicher Aktivität durch Bewegung zusammen mit dem Tier und verstärktem Sozialkontakt über das Tier berichtet. Diese Einflüsse wirken sich günstig auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aus.


Es findet eine Steigerung der verbalen und nonverbalen Kommunikation statt, Vertrauen wird gefördert, Aggressionen und Depressionen werden reduziert. Der Kontakt zu Tieren fördert eine positive Stimmung, reduziert Angst und Schmerzempfindung. Das Beobachten von Tieren, das Streicheln und der Körperkontakt unterstützt den Abbau von Aggression und Angst und hilft bei Stressbewältigung. TGI steigert Konzentration, sowie Aufmerksamkeit und Motivation.

                                                                   
 Neurologisch wurde nachgewiesen, dass der Kontakt mit Tieren den Oxytocin- Spiegel steigert und die Stressreaktion des Körpers reduziert. Der Kontakt zu Hunden hat eine positive Auswirkung auf Blutdruck, Hormone, Herzfrequenz und der Herzratenvaribialität.  Hunde nehmen Stimmungen auf und Gefühle wahr, ohne diese zu kritisieren oder gut gemeinte Ratschläge zu verteilen. Sie vermitteln auf diese Weise Mitgefühl. Wärme, Geborgenheit und Sicherheit. Es wird das „Kuschelhormon“ Oitocin ausgeschüttet, wenn wir Hunde streicheln.


Der Umgang mit Tieren gibt das Gefühl gebraucht zu werden. Dies führt zu mehr Selbstvertrauen und Selbstachtung und vor allem zur Bildung von Verantwortungsgefühl, Zuverlässigkeit und Empathie. Das Tier ist Kommunikationspartner und nicht selten werden ihm persönliche Sorgen anvertraut. Häufig ersetzt das Tier einen guten Freund und es wird als Familienmitglied bezeichnet.


Die Aufmerksamkeit und Zuwendung der Tiere ist unabhängig vom Sozialstatus, Entwicklungsstand oder körperlichen oder geistigen Zustand der Teilnehmer. Ein Tier zeigt bedingungslose Akzeptanz und nimmt Teilnehmer so an wie sie sind. Vorurteile oder Stigmatisierungen werden zum Beispiel einen Hund nie in seinem Verhalten beeinflussen.

 

Wie kann tiergestützte Arbeit in der Kita aussehen?

Im Bildungsprogramm werden verschiedene Bereiche wie Motivation, Wahrnehmung, Konzentration, Wortschatz, Sozialverhalten und Persönlichkeitsentwicklung erwähnt. Diese können durch den Einsatz von Hunden an Qualität gewinnen und den Entwicklungsfortschritt der Kinder nicht nur begünstigen, sondern auch beschleunigen. Ursache dafür ist, dass Kinder wesentlich leichter und nachhaltiger lernen, wenn ihre Gefühle angesprochen werden. Der eingesetzte Hund sorgt in dieser Aktion dafür, dass dies geschieht.

 

Motorik

In der heutigen Zeit ist der Bewegungsmangel vieler Kinder ein erstzunehmendes Problem. Haltungsschäden, Übergewicht sowie geringe geistige Leistungsfähigkeit sind die Folge. Die Bewegung mit dem Hund, das Spielen oder Spaziergänge regt zu körperlichen Aktivitäten an und fördert Grobmotorik. Die Feinmotorik wird durch z.B. durch das  Anlegen einer Leine oder Leckerlis auslegen geschult.

 

Kognition
Kinder bauen zu Tieren eine emotionale und soziale Beziehung auf. Es ist bekannt, dass Lernen emotional begleitet ist und sich oft in sozialen Beziehungen abspielt. Diese emotionale Verbindung führt zu eigen motiviertem Lernen. Durch den Umgang mit Hunden werden die kognitive Fähigkeiten, Aufmerksamkeit, Problemlösungsverhalten, Beobachtungsgabe, Auffassungsvermögen und die Fähigkeit Situationen zu erfassen und zu handeln, angesprochen.  

 

Kommunikation
Ein Tier, in diesem Fall der Hund, bietet viele Gesprächsanlässe. Die Kinder beginnen während und nach der Begegnung über die Situation, Reaktionen und Eigenheiten des Hundes zu sprechen. Die Begegnung mit dem Hund regt zum Reden mit dem Tier, anderen Kindern und der Erzieherin sowie Eltern an. Das Tier hört zu und gibt ihnen das Gefühl, verstanden zu werden. Dabei erweitern die Kinder ihren Wortschatz, formulieren die Gefühle und treten in Kooperation untereinander.

 

Sprachkompetenzen erlernen und einsetzen

In unsere Kita sind viele Kinder, die Deutsch nicht als Muttersprache erlernen oder sogar als Drittsprache erleben. Kinder mit Sprachschwierigkeiten oder Kinder, die erst kurz bei uns sind haben häufig Hemmungen oder Ängste in der großen Gruppe zu sprechen. Sie vermeiden die Situationen oder schweigen einfach.
                                                                           
Hier kann die Anwesenheit des Hundes als Freund und Vertrauter das Kind unterstützen. Das Tier kritisiert weder eine falsche Aussprache noch inkorrekte Grammatik oder einen unvollständigen Wortschatz. Er schaut neugierig und interessiert mit dem Kind gemeinsam z.B. auf ein Spielzeug oder ein Hundeintelligenz-Spiel. Es kann auch eine Filmdose oder Streichholzschachtel gereicht werden in der ein Hundeleckerli drin ist. Durch das Öffnen der Dose oder der Schachtel wird die Feinmotorik angesprochen. Dann wird das Kind ermutigt sich eine Interaktion mit dem Hund zu wünschen, an deren Ende es dem Hund das Leckerli reichen darf. Hier kann das Kind sich dann aussuchen, ob der Hund vielleicht Sitz, Platz, Pfötchen geben….ausführen soll. Der Hund wird keine Verbesserung der Aussprache vornehmen und das Kind auch nicht verbessern.

 

Konzentration und mathematische Grunderfahrungen

In der Pädagogik wird versucht, möglichst spielerisch Dinge zu vermitteln und zu fördern. Das soll die Motivation der Kinder erhöhen und Bildungsprozesse anzustoßen.

 

Beispiel:
In der Turnhalle werden in der Mitte Kegel im Kreis aufgestellt. Die Kinder setzten sich im Kreis um die Kegel. Die Kegel könnten auch verschiedene Farben haben. Ein Leckerli für den Hund wird auf einen der Kegel gelegt. Die Kinder sollen raten, wie viele Kegel der Hund beim Suchen von Leckerli umwirft. Bei dem Kommando „such“ geht der Hund los und sucht sein Futter. Jetzt zählen die Kinder wie viele Kegel umgefallen sind, überlegen wer, wie viel geschätzt hat und schauen wer gewonnen hat.
Je nach Alter der Kinder kann hier die Anzahl der Kegel variieren und auch die Farben. Besonders für die angehenden Schulkinder könnte diese Übung hilfreich sein. Hier werden nicht nur die Konzentration, sondern auch die Farben und mathematisches Grundwissen spielerisch vermittelt.

 

Regeleinhaltung

Regeln spielen in einer Einrichtung, in der viele Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammentreffen, eine große Rolle. Doch die Einhaltung fällt nicht allen leicht. Auch hier könnte ein Hund in der Einrichtung unterstützen.

 

Die Aufmerksamkeit des Hundes möchte wohl jedes Kind.  Regelverstöße werden in der Regel mit Sanktionen oder Konsequenzen geahndet. Nur Positives wird belohnt. So macht es auch der Begleithund. Er reagiert nicht auf unerwünschtes Verhalten oder er reagiert nicht, wenn das Kind   vereinbarten Handzeichen bei einer Übung nicht ausführt. Er orientiert sich einfach anders und wendet sich ab. Dies führt bestenfalls zu einer Löschung des abweichenden Verhaltens auf der Kinderseite.


Da das Kind mit dem Hund agieren möchte, eignet es sich dann das Verhalten an, dass die Reaktion beim Hund auslöst, welches das Kind möchte. Erhebt ein Kind die Stimme, wird laut, wird der Hund sich abwenden. Positives Verhalten wird verstärkt.
Der regelmäßige Kontakt zu dem Tier kann Stress reduzieren. So kann sich die gesamte emotionale Befindlichkeit des Kindes positiv entwickeln.

 

Allgemeine Grundlage der Halterin:

Mein Name ist Claudia Schoepe. Ich arbeite seit April 2013 als Erzieherin in der Kita St.Michael. Um die tiergestützte Pädagogik fundiert auszuführen und pädagogisch voll ausschöpfen zu können habe ich im Februar 2019 mit der Zusatzqualifikation zur Fachkraft für tiergestützte Interaktion begonnen, deren Kosten ich privat finanziert habe. Die Fortbildung konnte ich im März 2020 erfolgreich abschließen. Zuvor habe ich ein berufsbegleitendes Studium zur Fachkraft für inklusive Pädagogik und Praxis an der Universität des Saarlandes erfolgreich abgeschlossen. Der Hund lebt bei mir im Familienverband und hat regelmäßig Kontakt zu Kindern und pflegebedürftigen Personen. Wie besuchen regelmäßig die Hundeschule und festigen unser Können und lernen Neues. Lotte hat die Ausbildung zum Therapie- Begleit -Hund beim DRK ab September 2021 gemeinsam mit mir abgeschlossen. Dieser Ausbildung ging ein Wesenstest voraus.

 

Grundvoraussetzung des Hundes

Trotz der Verbundenheit zwischen Mensch und Hund ist nicht jeder Hund für tiergestützte Aktionen geeignet. Internationale Organisationen wie auch europäische Institutionen haben verschiedene Voraussetzungen beschrieben, welche Hunde in tiergestützten Interaktionen erfüllen sollten. Grundvoraussetzungen von Mensch und Hund sollten aus didaktischen Gründen getrennt betrachtet werden. Inhaltlich ist dies kaum möglich, da beide im Team arbeiten und ein Großteil des Verhaltens des Hundes durch das Interaktionsmuster des Halters geformt wird.

 
Ein friedfertiges, ruhiges Wesen ist für einen Therapiehund unerlässlich. An Menschen hochspringen oder diese etwa anknurren oder laut bellen, an der Leine ziehen und nicht auf Kommandos hören, das alles kann sich ein Therapiehund nicht erlauben. Er sollte sich anfassen und streicheln lassen und darf auch bei grobmotorischen Berührungen nicht nervös werden.


Folgende Eigenschaften sollte ein Therapiehund unbedingt mitbringen.

  • ruhiges, friedfertiges und geduldiges Wesen
  • enge Bindung zum Hundeführer
  • freundliche, offene Art – auch zu fremden Menschen
  • in sich ruhenden Charakter
  • geringe Aggressionsbereitschaft
  • guter Gehorsam und leichte Führigkeit
  • gutes Sozialverhalten
  • kein territoriales Verhalten
  • wenig Misstrauen fremden Menschen gegenüber
  • sensibel, aber gleichzeitig Stress resistent

Bei dem Einsatz als Therapie -Begleithund ist das Tier außerhalb des Zuhauses. Hier wird der Hund mit verschiedenen Situationen, Räumen, Gerüchen und Menschen konfrontiert. Dies alles bedeutet (zwar in Maßen, aber dennoch) Stress für das Tier. Es ist wichtig, dass die Arbeitsbedingungen stimmen, um dem Tier nicht zu schaden. Denn auch ein Therapiehund ist und bleibt ein Hund. Als solcher hat er natürlich Bedürfnisse. Er braucht ausreichend Ruhephasen. Experten empfehlen, dass ein Therapiehund nicht länger als 45 Minuten pro Tag und maximal drei Mal in der Woche arbeitet. Daher planen wir eine Einführungsphase, in der Lotte erst einmal in der Woche zum Einsatz kommt und nur 30 Minuten aktiv im Einsatz ist. Dies kann dann nach einer Zeit etwas gesteigert werden. Doch mehr als zwei Einsätze in der Woche sind erst mal nicht vorgesehen.


Die Rasse: Labrador Retriever

Der Labrador Retriever, umgangssprachlich meist nur „Labrador“ genannt, gehört zu den Retrieverrassen. Der Labrador ist ein aktiver und arbeitsfreudiger Hund.  Ursprünglich wurde er als Jagt- und Fischerhund in Kanada gezüchtet.


Er hat ein freundliches und gutmütiges Wesen.  Er liebt Menschen und vor allem Kinder. Der Labrador verhält sich auch gegenüber anderen Hunden aufgeschlossen und neugierig. Er ist geduldig und ausgeglichen. Er möchte seinem Menschen gefallen und hat in der Regel ein sensibles und einfühlsames Wesen. Die Rasse ist psychisch belastbar. Seine viel beschriebene Leichtführigkeit bedeutet nicht, dass er sich von alleine erzieht. Trotz seiner sehr ruhigen Art benötigt der Labrador Retriever viel geistige und körperliche Beschäftigung. Diese Rasse ist bestens geeignet für den Umgang mit Kindern, wird gerne als Therapiehund eingesetzt und als Behinderten- und Blindenhund ausgebildet. Auch als Rettungs- oder Lawinenhund und nicht zuletzt als Spürhund bei Polizei oder Zoll, wird der Labrador Retriever eingesetzt.

 

Räumliche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen in der Kita

Der Hund benötigt einen Platz, an dem er sich außerhalb der Aktivitäten aufhält und ausruhen kann. Hierfür kommt das Büro der Leitung in Frage. Hier kommen in der Regel kaum Kinder hin, so hat der Hund einen Raum des Rückzuges. Die Frage der Tierhaarallergie wurde bereits im November abgeklärt und muss dann bei jedem dazukommenden Kind, durch die jeweilige Gruppe, erfragt werden. Der Hund wird nur den Flur, die Turnhalle, das Büro und die Bibliothek betreten.  So können wir gewährleisten, dass Kinder nicht mit dem Hund in Kontakt kommen, sollte das so von den Eltern gewünscht sein.

 

Gesundheitsaspekte

Die pädagogischen Aspekte müssen gegenüber gesundheitlichen Aspekten immer genau abgewogen werden. Im Infektionsschutzgesetz wird in Deutschland Infektionsprävention gefordert. Die Gesundheitsberichtserstattung des Bundes hat sich in Heft 19 (verfasst von Albert Weber und Andreas Schwarzkopf), herausgegeben vom Robert Koch- Institut, mit Heimtierhaltung und ihren Chancen und Risiken für die Gesundheit auseinandergesetzt. Hier wurde versucht, die Risiken des Hundes für die Gesundheit zusammenzufassen und präventive Möglichkeiten aufzuzeigen. Generell ist die Tierhaltung in Einrichtungen nicht verboten. Es gibt keine bundesweit gültigen, sondern nur regionale Empfehlungen. Die Ängste im Umgang mit Tieren beziehen sich besonders auf Hygieneprobleme, Infektions- und Verletzungsgefahren. Durch das Zusammenleben von Mensch und Hund entwickelt sich jedoch eine Gemeinschaftsflora, die auch einen Beitrag zur körpereigenen Abwehr leistet.
Auch das Auslösen von Allergien durch Tierhaare, Hautschuppen oder Speichelanteilen ist immer zu berücksichtigen. Bei stark allergischen Menschen kann eine Reaktion auch ohne direkten Kontakt zu Beschwerden führen.

 

Infektionsprävention
Grundlage für den Einsatz von Tieren in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kita ist das Infektionsschutzgesetz §24 bis §36 und die Empfehlungen des Robert Koch- Institut. Hunde, die in Gemeinschaftseinrichtungen eingesetzt werden, benötigen einen vollständigen Impfausweis gemäß dem ortsbezogenen Impfkalender. Ein alleiniger Schutz vor Tollwut reicht hier nicht aus.

  • geimpft muss der Hund sein gegen Staupe, HCC – Hepatitis contagiosa Canis, Parovirose, Leptospirose und Tollwut ( SHLP+ T)
  • ein regelmäßiger Einsatz von Produkten gegen Flöhe, Milben, Räude, Krätze…..
  • alle drei bis sechs Monate muss der Hund entwurmt werden.
  • eine mindestens jährliche / besser halbjährliche Gesundheitsuntersuchung des Hundes
  • eine artgerechte Haltung, gesunde Ernährung, sowie Fellpflege gehören auch zu den präventiven Gesundheits- und Hygienemaßnahmen
  • der Arbeitsraum und Aufenthaltsbereich des Hundes also die Turnhalle und das Büro der Leitung müssen regelmäßig gesäubert und desinfiziert werden.


Weitere hygienische Maßnahmen

  • keine Intervention bei immungeschwächten Kindern
  • vor und nach der pädagogischen Einheit müssen Hände gewaschen (bei Erwachsenen auch desinfiziert) werden.
  • mögliche Allergien müssen mit den Erziehungsberechtigten abgeklärt werden
  • keine Intervention, wenn der Hund einen Infekt oder Parasiten hat
  • mögliche Verletzungen sofort desinfizieren und dokumentieren
  • mögliche Verunreinigungen durch den Hund sofort mit Desinfektionsmittel beseitigen
  • die Räume, in denen der Hund sich aufhält, müssen regelmäßig gelüftet werden
  • in den Räumen ist feucht wischbarer Fußboden. Dieser muss nach dem Einsatz gesäubert werden
  • Futter, Wasser und Pflegeutensilien sind im Büro zu lagen. Außerdem sind diese auch regelmäßig zu säubern
  • tägliche Kontrolle und Pflege von Fell, Untersuchung nach Flöhen, Zecken….
  • der Hund geht nicht in die Sanitärbereiche
  • Einsatz des Hundes niemals in Speise- oder Ruheräume der Kinder

Die Verantwortung für die Tierpflege ist klar geregelt und liegt bei Frau Schoepe. Dem Personal kommt hierbei die Überwachungsaufgabe zu.


Haftpflichtversicherung

Die Einrichtung hat mit dem Rechtsamt geklärt, dass über den Sammel- Haftpflichtvertrag des Bistums Speyer HV214 Versicherungsschutz aus en gesetzlichen Haftungen des Halters besteht. Eine Tierhaftpflicht ist bereits abgeschlossen über die Hundehalterin. Der berufliche EInastz wird, sobald der Hund eingestzt wird, auch von der Versicherung getragen.

 

Weiter ist der Hund auch bei der Stadt St. Ingbert angemeldet.  

 

Kosten

Die Kosten der Ausbildung für den Hund und die Person trägt Frau Schoepe privat. Eine Ausbildung zur Fachkraft für tiergestützte Intervention wurde im Jahr 2020 erfolgreich abgeschlossen.


Ebenso laufende Kosten wie Futter, Tierarzt, Pflege, Steuer, Versicherung und Hundeschule trägt sie ebenso. Eine Box für die Ruhezone des Hundes und eine Decke wurde bereits privat organisiert und wird schon konditioniert.

 

Eine Ausbildung zum Therapie- Begleithund wurde im März erfolreich beendet und privat finanziert.


Weitere Schritte:

Des Weiteren wurden Gespräche mit dem Gesundheitsamt geführt. Hier wurde uns mündlich die Erlaubnis erteil, die schriftliche Genehmigung folgt noch. Das Veterinär- Amt ist informiert. Das Rechtsamt wurde befragt und die Unfallkasse Saar. Zudem wurde Rücksprache mit der Fachberatung der Caritas gehalten. Ein Gespräch mit dem Bildungsministerium steht noch aus.

Lotte
Lotte